Ehemalige Hertie-Häuser

Der Name Hertie ist Vielen noch im Gedächtnis geblieben. Bis zu der Übernahme durch Karstadt im Jahr 1994, war Hertie einer der führenden Kaufhauskonzerne in Deutschland. 115 Warenhäuser waren Teil der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH und waren unter den Namen Hertie, Wertheim, Alsterhaus und KaDeWe in aller Munde. Die Restaurantkette LeBuffet, sowie die Elektronik-Fachmärkte Schauland, Schürmann und WOM gehörten ebenso zu Hertie wie die Bekleidungsmärkte Wehmeyer.
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Warenhaus Tietz in Berlin, Leipziger Straße (1900)

Hertie Warenhaus in Leipzig
Die Firma Hertie wurde gegründet von Oscar Tietz. Dieser hatte sich zuvor, bei seinem Onkel Hermann Tietz, ein Startkapital geliehen. Das erste Geschäft wurde am 1. März 1882 in Gera eröffnet. Bereits damals verfügte das Geschäft über ein vielfältiges und branchenübergreifendes Sortiment. Auch wies es zu dieser Zeit bereits Merkmale moderner Warenhäuser auf: So wurden beispielsweise Preise fix festgelegt und auf Stundungen sowie Anschreibenlassen wurde gänzlich verzichtet. In den darauffolgenden Jahren wurden weitere Filialen in Weimar, Bamberg, München und Hamburg eröffnet. 1900 wurde schließlich die (oben abgebildete) Filiale in Berlin (Leipziger Straße) eröffnet und zu dem Unternehmenssitz ernannt.





Kaufhaus Tietz in Berlin am Alexanderplatz (1911)

Hertie Kaufhaus
Kurz darauf - 1904 - wurde eine neue Filiale in Berlin am Alexanderplatz eingeweiht. In der Reichshauptstadt - Berlin - wurde die Verkaufsfläche mit der Zeit vergrößert, so dass insgesamt zehn Filialen in Berlin vorhanden waren. Oscar Tietz konzentrierte sich auf die Expansion seiner Filialen in Süd- und Ostdeutschland, während sein Bruder Leonhard Tietz den Westen Deutschlands und Belgien mit seiner Warenhauskette Kaufhof beanspruchte.





KaDeWe - Kaufhaus des Westens in Berlin (1907)

Hertie KaDeWe in Berlin
1907 eröffnete das KaDeWe. Das bekannteste Warenhaus Deutschlands befindet sich am Wittenbergplatz in der Tauentzienstraße in Berlin, Schöneberg. 1927 erwarb Hermann Tietz das KaDeWe.





2. Weltkrieg und die Nachkriegzeit

Im Zuge der "Arisierung" wurde der Name Tietz "entfernt" - der Firmenname wurde von nun an eine Zusammensetzung des Vornamen "Hermann" und des Nachnamen "Tietz". Nach Ende des 2. Weltkrieges zog Hertie eine erschütternde Bilanz: mehr als die Hälfte der Filialen in Berlin waren verloren, dir Filialen in der sowjetischen Besatzungszone ebenfalls. Die Filialen, die noch bestanden, waren deutlich vom Krieg gezeichnet. Hertie allerdings bestand weiterhin - die Erholung verlief zügig, und so konnten bereit drei Jahre nach Kriegsende die Filialen in München, Stuttgart und Karlsruhe wiedereröffnet werden. Zwei Jahre später gelang es das KaDeWe zu seinem zweiten Leben zu erwecken. Die Gründung und Eröffnung neuer Filialen, deutschlandweit, folgte. Hertie gelang es 1952 die Mehrheit an den AGs Wertheim und Hansa zu erlangen. Daraufhin wurde die Position Herties in den Räumen Frankfurt am Main, Mannheim und Braunschweig gestärkt. Um auf dem "billigen" Markt konkurrenzfähig zu bleiben gründete Hertie zusätzlich die Niedrigpreis-Warenkette Bilka. 1957 wurde die Hertie Italiana s.r.l. ins Leben gerufen. Zwei Jahre später wurde die Hertie Verwaltung aus dem bisherigen Sitz in Berlin in den neuen Sitz - Frankfurt am Main - verlegt.





Hertie in Emden

Hertie in Emden
Bevor die Hertie-Filiale in Emden in der Neutorstraße 1980 geschlossen wurde, schoss Manfred Tadema dieses Foto.




Hertie in Gladbeck


©Lokal Video Gladbeck

Die Hertie-Filiale in Gladbeck, ca. einen Monat bevor sie im August 2009 geschlossen wurde.




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